Ist es nicht unglaublich? Das Jahr geht tatsächlich allmählich zu Ende. Darauf bin ich noch gar nicht eingestellt. Eins solche Aussage hörte ich früher immer nur von meiner Oma und wunderte mich, dass sie sich wunderte. Klar geht im November das Jahr zu Ende! Aber heute ist das irgendwie anders. Angesichts der Klimakrise verschieben sich nicht nur Wahrnehmungen, sondern auch Realitäten. Es ist kein Verlass mehr auf Jahreszeiten, auf Temperaturen und irgendwie auch nicht auf Kalender.
Der Oktober war viel zu warm und ich fühle mich regelrecht desorientiert. Ob das anderen auch so geht? Ich bin mir sicher, dass es noch sehr vielen menschen genauso geht.
Und dann ist das Klima auch noch eine Sache, die ich nicht ändern kann, auf die ich zumindest unmittelbar keinen Einfluss habe. So etwas fällt mir grundsätzlich schwer zu akzeptieren, denn ich hinterfrage gerne alles, was in meinem Leben so passiert.
Vielleicht hat mich die Neurographik deshalb so in ihren Bann gezogen. Mit jeder Linie hinterfrage ich mein Denken. Was will sie mir sagen? Kann ich es in Worte fassen oder weckt sie ein vages Gefühl? Auf jeden Fall darf ich mit ihrer Hilfe mein Denken verändern, eine neue Perspektive einnehmen: das halbleere Glas wird zu einem halbvollen, ein Fehler bringt mich zu einer Erkenntnis, die Krise gar wird zu einer Chance. Sehr, sehr cool!
Und dann ist es ja nur verständlich, dass ich heute und morgen und übermorgen und - na, du weißt schon - Veränderung erwarten darf. Das finde ich sehr spannend. Ich komme mit mir ganz anders ins Gespräch als dies früher der Fall war. Besonders hilfreich ist für mich das Zeitzeich(n)en, das ich an jedem ersten Mittwoch im Monat anbiete. Zunächst dachte ich, ich würde damit anderen Menschen, mit denen ich mich, nicht nur neurographisch, verbunden fühle, eine Freude machen und ein besonderes Erleben schaffen. Aber nach jedem Zeitzeich(n)en fühle auch ich mich unglaublich beschenkt. Das ist mehr als ein schönes Gefühl. Dafür bin ich sehr dankbar!
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