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"Du bist ein leuchtender Stern von Geburt an"


"Du bist ein leuchtender Stern - von Geburt an!" Am Abend des Nikolaustages wendeten wir uns diesem Zitat des Psychologen und Verhaltenstherapeuten Jens Corssen zu.

In den Worten spiegelt sich eine starke Überzeugung und zugleich eine große Leichtigkeit wider. Bei den Teilnehmenden war der Wunsch spürbar, diese Aussage für sich ganz persönlich anzunehmen, aber einfach war es nicht. Zu viele Verletzungen und alte Wunden hindern uns oft, daran zu glauben, dass wir eben jener leuchtender Stern sind - ohne Wenn und Aber.


Da tat es gut, ein so simples Modell zu zeichnen wie einen Stern. Einen Stern, der zunächst nur skizziert wurde. Was sollten wir aber nun damit anfangen? Ein weißer Stern auf einem weißen Blatt. Erst als wir ihn mit einer dunklen Farbe umgaben, ahnten wir, dass das Leuchten gar nicht so weit entfernt war. Richtig beeindruckend wurde unser Stern letztendlich durch die Farbe, die jede/r Teilnehmer*in ihm gab. Von den Umrissen durch die Dunkelheit hindurch zum Licht. Ein wunderbarer Prozess, der uns am Ende vielleicht doch die Überzeugung gab, dass wir wirklich ein leuchtender Stern sind - wahrhaftig und unumstößlich.


Dieser Prozess war mehr als nur ein kreatives Experiment; er stellte eine tiefere, emotionale Reise dar – trotz der physischen Distanz im digitalen Raum. Jede*r Teilnehmende brachte ihre*seine eigenen Gedanken und Empfindungen in die Gestaltung des Sterns ein. Es war faszinierend zu beobachten, wie durch die Stille und das individuelle Schaffen eine Verbindung entstand, die über die Bildschirme hinweg spürbar war.


Als der Zeichenprozess beendet war, entwickelte sich ein reger Austausch: Die Teilnehmenden hatten ihre Sterne zum Leben erweckten. Der virtuelle Raum wurde zu einem Ort der Akzeptanz und des Miteinanders, in dem jede*r für sich das eigene Licht sichtbar machte.

Gemeinsam reflektierten wir, wie wichtig es ist, die Dunkelheit anzuerkennen, denn sie macht das Licht erst sichtbar. Obwohl wir uns nicht physisch begegneten, fühlte sich das Teilen unserer Erfahrungen wie eine kollektive Umarmung an. Wir erlebten, dass jeder Mensch das Potenzial hat, zu leuchten – egal wie viele Narben er trägt.


Am Ende des Abends gingen wir nicht nur mit einem Kunstwerk auseinander, sondern mit einem neu entdeckten Glauben an uns selbst und an die Möglichkeit, in der Dunkelheit unser eigenes Licht leuchten zu lassen. An diesem Nikolaustag wurde uns deutlich, dass auch im virtuellen Raum der Mut, unser Licht zu zeigen, groß ist – und dass wir gemeinsam durch unsere Kreativität leuchten können.

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